Sonntag, 18. August 2013

Asyl im Bunker.


Neulich in der Zeitung gelesen: Im nahegelegenen Ausland befinden sich derzeit einige Asylunterkünfte unter der Erde und zwar in einem Bunker. „Nein!“ „Ja doch, tatsächlich so gelesen!“ Es ist wirklich kaum zu fassen.



Da fasse ich mir an die Stirn über frage mich, was heisst Asylsuchender eigentlich? Meines Wissens nach ist jemand, der ein Asyl beantragt hat, eine Person, die Schutz sucht. Das heisst aber doch nicht, dass man diese Menschen verstecken muss?

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Kindheit. Ich hatte das Glück, direkt am Schulhof zu wohnen, dort war immer ausreichend Platz zum spielen. Dann wurden sogenannte „Container-Bauten“ aufgestellt. Blaue Flachbauten, mit mehreren Räumen. Als diese dann so gut wie fertiggestellt waren, nahm mein Papa mich einmal mit hinein. In den kleinen Räumen befanden sich bis zu 4 Stockbetten und maximal 2 Schränke. Dafür gab es aber noch pro Seitenflügel des Gebäudes (es war ein grosses U) je einen grossen Aufenthaltsraum mit Küche und vielen Sitzplätzen und mehrere WCs und Duschen. Mein Papa hat damals gesagt, dass dort die Asylsuchenden einziehen würden. Diese kamen dann auch und die Leute wechselten in den Jahren auch immer fleissig ab. Denn bei uns war es normal, dass diese Bauten nur eine Übergangslösung darstellten. Es wurde möglichst bald nach einer Integrationsmöglichkeit gesucht. Die meisten hatten den Willen, sich selbst etwas aufzubauen und suchten sich einen Job und anschliessend eine Wohnung. Auch wenn diese Bauten damals vielleicht nicht einer Wohnung gleichkamen, so war dort alles vorhanden. Vor allen Dingen jedoch gab es genug Sonnenlicht, denn alle Räume hatten Fenster.

Und da ist genau der Punkt, wo ich diese besagte Gemeinde nicht verstehen kann. Man kann doch Schutzsuchende nicht in einen Bunker stecken? Ohne Tageslicht? Ich gebe zu, sooo schlecht eingerichtet sah es auf den Bildern nicht aus, zumindest, was die grossen Räume anging (reden wir mal nicht von den massenhaft aneinander gereihten Stockbetten, ohne anständige Matratze). Aber trotzdem. Mehr kann man den Menschen doch gar nicht zeigen, dass sie nicht erwünscht sind. Haben sich diese Gemeindeleute mal überlegt, was man einem da zumutet? Ich glaube nicht. Sie sollten vielleicht einmal selbst in so ein Krisen- oder Kriegsgebiet und dort sehen, warum die Menschen überhaupt flüchten. Dann würde man sich eventuell auch mehr Gedanken darüber machen, die Leute mit offenen Armen und hellen Räumen zu empfangen, denn schliesslich haben diese Leute in der Regel keine guten Erinnerungen, die sie mit sich herumschleppen.

Und seien wir mal ehrlich. Es gibt immer die schwarzen Schafe, die als Flüchtlinge in ein anderes Land kommen und dort einfach nur sein wollen, ohne Integrationswillen, ohne Arbeitswillen und im Prinzip auf Kosten des Staates leben. Ja, ich provoziere. Diese Menschen gibt es tatsächlich. Aber ich weiss auch, dass dies eine Minderheit ist. Glücklicherweise ist die Mehrheit froh, dass sie eine neue Chance und damit ein neues Leben erhält.

Jemand, der behauptet, dass diese Art von menschenunwürdigen Unterkünften für Asylsuchende ausreicht, sollte einmal sehen, wie sehr sich diese Menschen freuen, wenn man sie mit offenen Armen empfängt und ihnen das gibt, was ihnen im eigenen Land verwehrt wurde.


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