Mittwoch, 14. August 2013

Böse PET-Flaschen


Schon als ich noch jünger war, hat mein Onkel in Irland immer darüber geschimpft, dass ich aus Flaschen getrunken habe und kein Glas benutzte. Er hat immer gemeint, dass man von diesen Flaschen nur Cellulite bekommt. Tatsächlich hat man scheinbar bereits in den 90er Jahren gewusst, dass gewisse Stoffe in PET-Flaschen giftig sein können. Cellulite verursachen sie allerdings nicht. Mein Onkel meinte Cellulose, die als Inhaltsstoff in den PET-Flaschen enthalten ist. Ich, als „English-for-Runaways“ Kennerin, habe ihn nur jedes mal falsch verstanden. Es gab eine Zeit, in der behauptet wurde, dass Cellulose giftig für den Körper sei.

Diese Zeit verschwand allerdings auch wieder. Immer wieder jedoch werden verschiedene gesundheitsgefährdende Stoffe in PET-Flaschen diskutiert, seien es nun Weichmacher, Hormone oder Metalle. All diese Stoffe sollen dem menschlichen Körper in der einen oder anderen Weise Schaden zufügen. Wissenschaftliche Studien haben bisher jedoch meist nur bewiesen, dass diese Stoffe vorhanden sind (was die Industrie auch nie verheimlicht hat), nicht aber, dass diese dem Menschen wirklich schaden.
 
Fakt ist, dass die armen Versuchsratten in manchen Laboren tatsächlich an Krebs erkrankt sind, als man sie den verschiedenen Wirkstoffen aussetzte. Da frage ich mich nur, wie sie das wohl getestet haben. Man konnte ihnen schliesslich keine Flasche in die Hand drücken und sagen „Trink draus“. Aber so ganz genau will ich das eigentlich gar nicht wissen.
 
Auch wenn ich dieser ganzen Angelegenheit sehr kritisch gegenüber stehe, muss ich doch immer wieder feststellen, dass an jeder Behauptung meist auch ein Fünkchen Wahrheit dran ist. Ob ich nun deshalb auf PET-Flaschen verzichte? Leider nein. Ich gehe den Weg des geringeren Widerstandes. PET-Flaschen sind leichter, billiger und praktischer. Man kauft sie im Sixpack und nicht im Kasten. Gerade steht eine dieser Flaschen auf meinem Tisch. Ein Zitronenwasser ohne Zucker (Eigenmarke einer Einkaufskette). Das trinke ich täglich. Es ist günstig und schmeckt gut. Naja… Ohne Zucker stimmt nicht ganz. Aspertam ist ja schliesslich auch noch drin. Auch das soll krebserregend sein.
 
Wenn ich mir nun überlege, dass ich manchmal Kleider aus günstigen Katalogen trage, die vermutlich irgendwo in Indien mit wer weiss was für giftigen Stoffen hergestellt werden, ich mir Make up ins Gesicht schmiere, bei dem man nicht einmal weiss, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und der Thunfisch, den ich esse, vermutlich durch die Suppe vor Fukushima geschwommen ist (wenigstens werden dort wohl keine Delfine mehr mit ins Netz gehen), frage ich mich ernsthaft, ob ich nicht schon irreparabel beschädigt worden bin. Ach ja, rauchen tu ich ja auch noch und ab und zu trinke ich sogar Alkohol. Welch ein Frevel.
 
Aber seien wir mal ehrlich. Solang man sich keine Gedanken über diese Themen macht, lebt man eigentlich ganz gut damit. Just in diesem Moment allerdings frage ich mich, ob ich meinen Lebensstil nicht ein wenig gesünder gestalten könnte. Muss ich dafür zwangsweise komplett umstellen und auf alle Gewohnheiten verzichten, die sich mit den Jahren angehäuft haben? Da ich befürchte, diese Frage mit Ja beantworten zu müssen, verschiebe ich diesen Gedanken gleich wieder ganz weit weg in eine der hinteren Schubladen meines Gehirns.
 
Ob das Fünkchen Wahrheit wirklich so grosse Auswirkungen hat, wie immer befürchtet wird, oder ob gewisse Institutionen nur ein wenig Panik verbreiten wollen, um unter Umständen die Wirtschaftsentwicklung in eine andere Richtung zu lenken, ist für mich unklar und ich denke, für die Beantwortung dieser Frage bin ich auch nicht geeignet.
 
Ich habe für mich daraus gezogen, dass ich mir wohl vermehrt ein paar Gedanken über die Dinge mache, und mir auch in Zukunft überlege, ob diese Dinge wirklich nötig sind, oder es vielleicht doch noch Alternativen gibt.
 
(Anm. Da ich grad so schön im Thema bin, gibt es bald den nächsten Post über Bio)
 
 

2 Kommentare:

  1. Oh, ich habe vor einiger Zeit auch einen ganz fürchterlichen [=erschreckenden] Beitrag über die ganzen Plastikstoffe in unseren alltäglichen Sachen gesehen und war hochgradig schockiert. Mittlerweile habe ich natürlich vergessen, welche Nummern ganz verheerend waren, doch insgesamt ist das alles eher kritisch zu beäugen.

    Aspartam ist ja auch ein Teufelszeug, doch in Maßen und nicht in Massen...herrje...bevor sich irgendwas auswirkt verrecke ich wahrscheinlich eh an meinem Aluminum-Deo...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja es macht schon irgendwie nachdenklich... Doch zuviel nachdenken darf man auch nicht... Sonst muss man am Ende verhungern, darf sich nicht mehr waschen und muss nackt durch die Stadt laufen... Es sei denn, man ist Rockefeller, dann kann man sich all das gesunde Zeugs leisten...

      Löschen